Hüftprothesen (Totalendoprothese, Konventionelle und Minimalinvasive Hüftprothese

Totalendoprothese


Beim Ersatz des Hüftgelenks wird meistens von einer Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TP) gesprochen. Hierbei werden beide gelenkbildende Teile des abgenutzten Gelenkes entfernt und durch die jeweiligen Prothesenpartner, also Schaft mit Kopf und Pfanne, ersetzt. Der Kopf der Prothese wird auf den Schaft aufgesetzt, dieser wird in dem Oberschenkelknochen entsprechend verankert. Die meisten Prothesen sind aus vier Komponenten aufgebaut, der äusseren Pfannenschale, dem Inlay (chir. Kunststoff), dem Kopf und dem Schaft. Wichtigster Teil der künstlichen Hüfte ist die sogenannte Gleitpaarung, die das eigentliche Gelenk bildet und aus zwei Teilen besteht. Der auf dem Endoprothesenstiel befestigte Kugelkopf besteht aus Metall oder Keramik. Er bewegt sich in einem halbschaligen Einsatz, der in der Endoprothesenpfanne befestigt ist. Dieser Pfanneneinsatz (engl. Inlay) kann aus Kunststoff (Polyethylen), Keramik oder Metall bestehen.

 

Nachdem die knöcherne Hüftpfanne und das Innere des Oberschenkelknochens durch Fräsen und/oder Raspeln auf die Implantation vorbereitet worden sind, werden die künstliche Hüftpfanne und der Schaft entweder eingeklemmt oder mit dem sogenannten Knochenzement befestigt. Bei der zementfreien Hüftprothese werden Kunstpfanne und Schaft in das vorbereitete Knochenlager eingepresst (Press-Fit-Technik) oder die Pfanne wird eingeschraubt. Zusätzlich können Knochenschrauben verwendet werden. Die rauen Oberflächen ermöglichen das Ein- bzw. Anwachsen des Knochens. Voraussetzung ist eine gute Knochenqualität. Diese Methode ist damit vor allem für jüngere Patienten geeignet.
Bei der zementierten Hüftprothese werden die Kunstpfanne und der Endoprothesenschaft mit dem sogenannten Knochenzement im Knochen fixiert. Knochenzement ist ein spezieller Kunststoff, der sich mit den Knochenbälkchen verzahnt und das Kunstgelenk so sofort sicher verankert. Ein Ein- bzw. Anwachsen des Knochens ist nicht notwendig, sodass diese Methode auch bei älteren Patienten sehr gute Langzeitergebnisse zeigt.
Der künstliche Hüftgelenkersatz ist der häufigste und erfolgreichste orthopädische Eingriff überhaupt. Auch mehr als 15 Jahre nach der Operation sind über 80 % aller Patienten mit dem Ergebnis weiterhin sehr zufrieden. Wegen seiner hervorragenden Behandlungsergebnisse ist der künstliche Hüftgelenkersatz heute auch bei jüngeren Patienten, beispielsweise bei einem irreversiblen Hüftschaden, durchführbar.

 

Minimalinvasive Hüftprothese / AMIS®-Technik

 

Bei diesem Zugang zum Hüftgelenk fällt die Länge des Hautschnittes meist deutlich kleiner aus, und liegt an der Vorderseite des Oberschenkels. Es werden hier keine Muskeln durchtrennt oder abgelöst.


Die Tellklinik AG führt als einzige Klinik in der Region die operative Versorgung des Hüftgelenks in der AMIS®-Technik durch. Hierbei wird minimal-invasiv über einen kurzen vorderen Zugang das künstliche Hüftgelenk eingesetzt (Schlüssellochchirurgie).

 

Bei dieser Methode sehen wir eine raschere Rehabilitation unserer Patienten sowohl während des Spitalaufenthaltes als auch in der ersten Zeit nach der Operation. Auch in der Fachliteratur kann eine Evidenz aufgezeigt werden, dass mittels minimal-invasiver Verfahren effektive Verbesserungen wie verkürzter Spitalaufenthalt, verminderter Schmerzmittelkonsum oder weniger Komplikationen (wie Auskugeln, Beinlängendifferenz, Infektrate etc.) erreicht werden.
Die Materialien und Komponenten der Prothese bleiben bei der minimal-invasiv eingesetzten Hüftprothese die selben.

 

Konventionelle Hüftprothese

 

Beim Ersatz des Hüftgelenkes erfolgt der Zugang durch einen Schnitt an der Aussenseite des Oberschenkels. Schrittweise werden Weichteilschichten durchtrennt und schliesslich das Hüftgelenk dargestellt. Hierfür muss ein kleiner Teil (20%) der hüftumgreifenden Muskulatur abgelöst werden und am Ende der Operation wieder solide angenäht werden.

Postoperatives Röntgenbild nach einer Hüfttotalendoprothese (links)

 

Darstellung einer Totalendoprothese des rechten Hüftgelenkes

 

Verschiedene Designarten der Hüftpfannen (Firma Smith & Nephew)

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.mein-gelenkersatz.com (Fa. Mathys, Bettlach, Schweiz)

www.medacta.com

www.medacta.tv (Fa. Medacta, Frauenfeld, Schweiz)